Von Maria Machnik, 11.10.11, 17:32h, aktualisiert 11.10.11, 17:35h

In den Mensen der Schulzentren in Brauweiler und Pulheim ist es zu laut. Nun soll der Dachhersteller nachbessern, der will sich aber nicht mit der Stadt einigen. Nun stellt die Stadt die Weichen für eine eventuelle Klage.

Pulheim - Das hatte sich die Stadt anders vorgestellt. Ursprünglich wollte sie die Akustikprobleme in den Mensen der Schulzentren Brauweiler und Pulheim außergerichtlich lösen. Doch ein Gespräch mit dem Architekten, dem Bauphysiker und den Herstellern der Mensadächer endete ergebnislos. Offenbar konnten sich die Gesprächspartner nicht „auf eine zügige Sanierung sowie die Kostenübernahme“, folglich also auf eine außergerichtliche Einigung verständigen. „Der Dachhersteller hat hierbei erneut alle Mängelbeseitigungsansprüche zurückgewiesen“, teilt die Verwaltung mit.

ksta_dach_mensaDer Vertreter der Firma habe jedoch zugesagt, das Thema nochmals mit der Geschäftsleitung zu besprechen. Er habe auch zugesichert, die Firma werde der Verwaltung in den kommenden Tagen eine endgültige Stellungnahme zukommen lassen, heißt es weiter. Unabhängig von der Zusage bereitet sich die Stadt auf ein „selbstständiges Beweisverfahren“ (auch Beweissicherungsverfahren) vor. Das aus zwei Gründen: Einerseits möchte sich die Stadt die Chance erhalten, die gutachterlich festgestellten Mängel so schnell wie möglich beseitigen zu lassen. Andererseits möchte sie sich ihre Regressansprüche sichern.

Das wäre durch ein „selbstständige Beweisverfahren“ gegeben. Ein solches Verfahren biete sich an, wenn der Verlust von Beweismitteln drohten, heißt es im Rathaus. Die Stadt müsste das Verfahren beim zuständigen Gericht beantragen. Im nächsten Schritt würde das Gericht einen Gutachter beauftragen, der vor Ort, sprich in den Mensen, die von der Stadt formulierten Beweisfragen beantwortet. Die Beweismittel wären gesichert und die Stadt könnte nach ein paar Wochen die Nachbesserungen in Auftrag geben. Dadurch hätte sie keine Nachteile bei einem möglichen Klageverfahren vor Gericht, das sich über Monate hinziehen dürfte, kann aber jetzt schon Nachbesserungen in Auftrag geben.

 

Eine Lösung für die Akustikprobleme gibt es schon. Wie zu erfahren war, haben Architekt und Bauphysiker vorgeschlagen, an den Decken der beiden Mensen Akustikkörper anbringen zu lassen, die den Schall absorbieren sollen. Die kalkulierten Kosten belaufen sich auf 32?000 Euro je Mensa. Die Stadt geht davon aus, dass sie in Vorkasse gehen muss. Im August hatte ein Gutachter attestiert, dass es in der Mensa am Schulzentrum Pulheim zu laut ist, weil die Raumakustik nicht den Anforderung entspricht und DIN-Normen nicht eingehalten worden sind. Das gilt auch für die baugleiche Mensa in Brauweiler.